Tata... hier ist er!
Der 4. Teil unseres ach so beliebten "Arizona Reportes". (Jaaaaaa, eeeendlich, juppiduuuu, jucha, jubel, freu..., na dann mal los!!!)
Nun sind es mittlerweile schon 6 Wochen, die wir hier in Tucson leben. Wir haben das Gefühl, das wir hier im Hostel schon mehr oder weniger zum Inventar gehören. Zumindest vermitteln uns die Leute, vor allem die Angestellten, den Eindruck.
Wir haben wirklich großes Glück gehabt, einen so schönen, gemütlichen Platz für so (für amerikanischer Verhältnisse) wenig Geld zu finden.
Letzten Samstag haben wir die ersten Erfahrungen mit einem original "American Football Game" gesammelt.
Wir haben uns für 7:15 pm Karten im Studentenblock gekauft, denn erstens sollte da angeblich die beste Stimmung herrschen (was sich quasi von selbst erklärt...) und zweitens kosten die Karten für Arizona-Studenten auch nur 6$.
Da waren wir natürlich sehr gespannt. Wir haben uns vor dem Spiel von einem Einheimischen, erst einmal die Regeln erklären lassen, damit wir nicht an den völlig falschen Stellen jubeln und Gefahr laufen lauter böse Blicke (oder auch schlimmeres) zu ernten. Denn mit dem Sport hier, ist das schon so eine Sache. Hier wird Football nicht so zum Spaß gespielt und vor allem geht man nicht als Zuschauer zu einem Spiel um einfach nur Spaß am Zusehen zu haben, hier ist das mehr eine Art Kampf zwischen den einzelnen Universitäten, da sich hier jeder völlig mit seiner Uni identifiziert und es natürlich somit auch mehr oder weniger um die eigene Ehre geht!
Wir allerdings haben mehr das Zusehen (und Ansehen der Cheehrleaders...) und vor allem die Party genossen.
Freitag wurden auf dem Campus schon die ersten Zelte aufgebaut und Samstag morgen damit begonnen die Strassen zu sperren. Um 16:00 ging es dann los. Es gab Essen und Getränke um sonst, da haben wir natürlich richtig zugeschlagen. Dann wurden die Fans so langsam auf den großen Moment eingestimmt. Leider hat Arizona dann letzten Endes 17 zu 27 verloren. Aber eigentlich war das für uns nicht so wichtig. Alleine wegen der Stimmung hat es sich schon gelohnt, dort hinzugehen.
Gestern beim Essen haben wir die Uni-eigene Zeitung durchgeblättert und sind dabei auf eine interessante Statistik gestoßen, aus der hervorging, dass die University of Arizona, was die Forschung angeht unter den Top 10 in den USA liegt und, was eigentlich noch viel besser ist, (jetzt haltet Euch fest) Platz 3 der hübschesten Studentinnen auf dem Campus belegt.
Das war natürlich ein ganz schöner Schock für uns. Wie soll man sich da aufs Studieren konzentrieren??? Sonne das ganze Jahr über, einen Uni-eingenen Pool und jetzt auch noch DAS!!!
Na ja, trotz alledem kommen wir mit unserer Arbeit gut voran. Die ganze Vorarbeit, die wir bisher geleistet haben, beginnt sich auszuzahlen, denn nun werden wir mit unserem Projekt mehr oder weniger uns selbst überlassen. Wenn wir Fragen haben ist natuerlich immer jemand da, aber sie räumen uns sehr große Freiräume in der Entwicklung und Gestaltung ein. Wir haben die ganzen Übungsbeispiele hinter uns gebracht. Mal sehen, ob wir es schaffen...
Sonntag (also heute) sind die anderen beiden Deutschen, ein Koreaner und ein Taiwaner, die auch alle in unserem Fachgebiet. arbeiten und wir, von unserem Prof. Nikravesh zum Essen eingeladen worden. Da sind wir ja echt mal gespannt. Er hat uns gesagt, es sei ein sehr informelles Treffen, wir könnten also auch ruhig im T-Shirt erscheinen. Welcher Prof. in Deutschland wurde das wohl machen, haben wir uns gefragt. Klar gibt es Feiern, die von den einzelnen Fachgebieten organisiert werden, aber das wir als Austauschstudenten persönlich eingeladen werden, damit haben wir nicht gerechnet.
Überhaupt versuchen die Amerikaner alles, um uns den Aufenthalt in ihrem schönen Land so angenehm wie möglich zu gestallten. Alle sind wahnsinnig freundlich und zuvorkommend, helfen uns, wo es nur geht und jeder bietet uns an, mal mit ihm irgendwo einen trinken zu gehen. Allerdings, je länger wir hier sind, desto mehr bestätigt sich das Bild, das im Allgemeinen von Amerika in der Welt vorherrscht. Die Amerikaner lieben die "Show" und nach außen hin wirkt alles toll. Die Leute sind unglaublich nett, aber wenn man sie näher kennen lernen möchte, so ist das nicht so einfach. In Deutschland würde man das oberflächlich bezeichnen, aber hier ist das allem Anschein nach normal. Die Werbung im Fernsehen bietet alle möglichen Dinge "for free" an, überall liest und hört man "buy one, get two", oder "get $10 off", "we take care of you money..."! Letztlich ist es aber so, dass man erst mal $10.000,- Studiengebühren bezahlen muss, bevor man überhaupt mit dem Studium anfangen darf. Die Wohnungen (zumindest um die Uni herum) sind auch nicht gerade billig und für das Essen bezahlt man genauso viel wie in Deutschland, nur mit dem Unterschied, dass wir hier mit $ bezahlen. (Ihr kennt ja den momentanen Wechselkurs...)
Letzten Donnerstag waren wir das erste Mal hier im Kino. Das war sehr schön. Ein Angestellter aus dem Hostel hat uns in seinem Auto mitgenommen, denn mit dem Fahrrad dorthin fahren, geschweige denn laufen, das geht hier wirklich nicht. Das Kino ist ungefähr da, wo sich das Einkaufszentrum befindet, also mit dem Auto "nur" eine halbe Stunde. (siehe AZ I). Der Film war wirklich echt cool. Wir haben "Gladiator" gesehen und das beste war, man musste nur einmal eine Cola und einmal Popkorn kaufen und konnte sich dieses dann umsonst, bzw. für 25 Cent nachfüllen lassen, so oft man wollte!
Gestern waren wir in den "Old Tucson Film Studios", wo unter anderem auch Filme wie "Wild wild West", "Bonaza", „OK Corall“ und alle anderen möglichen berühmten Western Filme gedreht wurden. Es war sehr interessant. Es gab zwei Stand-Shows, bei denen die Darsteller sich alle gegenseitig erschossen haben (... keine Sorge, waren nur Platzpatronen). Außerdem gab es ein Museum, in dem man sehr viel Interessantes über diese Zeit erfahren konnte.
Ansonsten noch viel Spass mit den Fotos und moeglichst wenig Regen.
Bis bald,
Tom und Daniel aus Arizona
Update:
25.03.04